2011 Harburger Binnenhafen
Lage
Das Gebiet befindet sich im Harburger Binnenhafen, der inzwischen bis an den Ziegewiesenkanal aus dem Gebiet des Hafens entlassen ist. Die Realisierung der in den zurückliegenden Jahren entwickelten städtebaulichen Planungen, durch Investitionen in die Infrastruktur sowie Vermarktung von Grundstücken, hat begonnen.
Status/Potential
Die nutzungsmäßige und städtebauliche Transformation des Gebietes birgt besondere Chancen einer urbanistischen Profilierung. Diese kann den Hamburger Süden, eben Harburg, nachhaltig bereichern. Aus Sicht der Gesamtstadt kann das Gebiet so zu einem erfolgreichen Baustein des „Sprungs über die Elbe“ werden.
Nachbarschaften
Das Gebiet hat sich bereits als Büro- und Forschungsstandort etabliert. Das Thema Wohnen wird derzeit an mehreren Standorten auf der Schloßinsel, am Schellerdamm und am Kaufhauskanal entwickelt. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Aufwertung der Freiräume, wie die Entwicklung des Kanalplatzes, des Schloßinsel-Parks oder der Lotsepromenade. Im Norden sind einige Grundstücke bereits verkauft oder anhand gegeben. Die Erschließungsstraße durch das Gebiet von Norden nach Süden wird derzeit geplant, die nördlich und südlich angrenzenden Straßen werden möglicherweise im Rahmen einer neuen Straßenführung ihre Bedeutung verändern. Östlich des östlichen Bahnhofskanals befindet sich ein Industriebetrieb, der der Seveso-Richtlinie unterliegt und dadurch Abstandserfordernisse auslöst. Die Gemengelage im Umfeld und auf dem Grundstück stellt eine spezifische Herausforderung für die weitere Entwicklung dar. Auf der anderen Seite bieten die Lage am Wasser sowie die Nähe der Harburger City wie auch des Harburger Bahnhofs herausragende Standortvorteile. Die vielfältigen Nachbarschaften erzeugen eine urbane Ambivalenz, die innovative städtebauliche und architektonische Reaktionen erfordern, um den besonderen Charakter des Gebietes zwischen Gewerbe, hafenaffinen Nutzungen und neuen Büro- und Wohngebieten für die Entwicklung einer eigenständige Identität zu nutzen.
Neu-Land
Aus Sicht der Gesamtstadt sollte hier ein neuer urbaner Lebensort für Wohnen, Arbeiten und Freizeit entstehen. Aus Sicht des Stadtteils und der spezifischen Anmutung und Geschichte des Planungsgebietes könnte hier ein Experimentierfeld für neue Formen städtischen Wohnens und Arbeitens in einer angemessenen und zukunftsweisenden baulichen Dichte entstehen. Das Planungsgebiet steht dabei exemplarisch für andere vergleichbare innerstädtische Transformationsgebiete, die als wichtige Reserven einer Innenentwicklung unserer Städte zu entdecken und zu entwickeln sind.
Leitende Fragestellungen
– Wie lässt sich aus der hafenaffinen Situation mit einigen Bestandsgebäuden ein städtebauliches Gesamtbild erzeugen, welches die Identität des Ortes weiterentwickelt und ein Quartier besonderer Charakteristik schafft?
– Auf welche Bedarfe Harburgs könnten Programmatik und Entwicklung des Gebietes reagieren?
– Welche Bewohnergruppen können und sollen angesprochen werden?
– Welche Typologien (Wohnen, Gewerbe und Mischtypologien) sind geeignet oder können aus der besonderen Situation neu entwickelt werden?
– Was kann diesen Standort in zentraler Lage von Harburg trotz der unterschiedlichen Restriktionen zum Wohnen wirklich attraktiv machen?
– Welche unterschiedlichen Freiraumqualitäten können in diesem Gebiet geschaffen werden?
– Welche zukunftsorientierten Mobilitätsformen (Langsamverkehr, ÖPNV) sind möglich, beziehungsweise können durch eine geeignete städtebauliche Entwicklung unterstützt werden.
– Wie können die angrenzenden Teile des Quartiers und von Harburg so mit der Neuentwicklung verknüpft werden, dass das Planungsgebiet sich selbstverständlich in das urbane Netzwerk einfügt?
– Wie kann die Grenze, welche durch Bahn und B73 entsteht, überwunden werden?
– Wie kann hier eine Verbindung zwischen Harburger Binnenhafen und Innenstadt geschaffen werden, die nicht nur dem Plangebiet, sondern dem gesamten Raum Hamburger Hafen nützen kann?
– In welchen Entwicklungsschritten entsteht dieser neue Stadtteil? Welches sind städtebauliche Initialzündungen und Kristallisationskerne? Was ist ein geeignetes Planwerk, bzw. eine geeignete Entwicklungsstrategie?
Auslobende Universität
HCU Hamburg
Teilnehmende Universitäten
TU Braunschweig, LU Hannover, KIT Karlsruhe, TU Darmstadt und die HCU Hamburg
1. Preis: Dirk Terfehr, TU Braunschweig
1. Preis: Neena Hoppe und Patrick Sievert, LU Hannover
1. Preis: Lisa Erlenhof und Veronique Stegmann, HCU Hamburg
2. Preis: Jeanette Wolter, KIT Karlsruhe
2. Preis: Christian Henning, KIT Karlsruhe
Anerkennung: Kadir Özbölük und Markus During, KIT Karlsruhe
Anerkennung: Agota Lorincz und Daniel Kasel, HCU Hamburg